Die Möglichkeiten der Individualisierung (Customizing) von Industrieprodukten fühlt sich häufig noch an wie 2010: starre Prozesse, manuelle Angebotserstellung und fragmentierte Tools.
Im Konsumbereich ist Mass Customization längst Standard. Sneakers, Playlists oder modulare Software lassen sich in Echtzeit zusammenstellen – intuitiv, schnell, online.
Trotz eines Jahrzehnts digitaler Fortschritte läuft industrielles Customizing oft noch nach der Logik von 2010: starre Abläufe, manuelle Angebote und isolierte Tools dominieren den Alltag.
1. Customizing: Noch immer manuell, noch immer isoliert
Während B2C durchgängige, geführte Produkterlebnisse bietet, sieht es im industriellen Alltag oft so aus:
- ✘ Angebotserstellung per E-Mail – komplett manuell
- ✘ Konfiguratoren losgelöst von den Engineering-Systemen
- ✘ Keine Echtzeitprüfung, Simulation oder Preisfindung
McKinsey: 71 % der B2C-Kund:innen erwarten heute Echtzeit-Personalisierung – als Standard.
Bitkom: 53 % der deutschen Unternehmen sehen große Hürden bei der digitalen Transformation – ein klares Warnsignal.
2. Self-Service? Fehlanzeige.
SaaS- und E-Commerce-Plattformen bieten Onboarding, Preisfindung und Produktvergleiche in Sekunden. Der industrielle Vertrieb hingegen basiert oft auf:
- ✘ Endlosen E-Mail-Schleifen zur Klärung von Details
- ✘ Statischen PDF-Datenblättern
- ✘ Fehlender API-Anbindung zu Partnern
Das ist kein Rückstand von ein paar Monaten – sondern eine Lücke von 8 bis 12 Jahren.
3. Geschwindigkeit: Time-to-Quote vs. Time-to-Click
Im Consumer-Bereich ist Konfiguration in Echtzeit der Standard. Im industriellen B2B?
- ⏳ 3–10 Tage für technische Rückfragen
- ⏳ 2+ Wochen für Preise oder Lieferzeiten
Das ist nicht nur langsam – es steht im Widerspruch zu modernen Go-to-Market-Modellen wie Pay-per-Use, agilem Prototyping oder JIT-Engineering.
4. Die Brücke zur neuen Logik: Plattformen wie ZILEX
Wie Geoffrey Parker (MIT) und Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) zeigen, verändern Plattformstrategien grundlegend, wie in Branchen Wert geschaffen und verteilt wird. In der Industrie ist dieser Wandel noch im Gange – genau hier setzen Plattformen wie ZILEX an.
ZILEX steht für eine neue Generation industrieller Plattformen: technische Tiefe kombiniert mit modularer UX, Multi-Supplier-Integration und offener Architektur.
Nutzer:innen können Wärmetauscherlösungen herstellerübergreifend auswählen, konfigurieren und vergleichen – mit Echtzeit-Feedback, regelbasierter Logik und klaren Ergebnissen.
„In fast allen anderen Branchen ist Customizing längst normal – ob bei Sneakers, Software oder Möbeln. Warum also sollte der industrielle Anlagenbau hinterherhinken?“
„Wir haben uns gefragt, wie industrielle Beschaffung in 10 oder 15 Jahren aussieht. Und eines wurde klar: Produkte werden anpassbarer, Anforderungen dynamischer – und Flexibilität der neue Standard.“
„Natürlich gibt es Hürden: technische Komplexität, hohe Einstiegskosten, ein Lieferantenumfeld, das oft noch in Vor-Plattform-Logik denkt.“
„Genau deshalb haben wir ZILEX gebaut – ein Wendepunkt im industriellen Engineering: Komplexität wird verständlich gemacht – ohne Präzision einzubüßen.“
5. Was jetzt gebraucht wird
- ✓ API-First-Architekturen für Konfiguratoren
- ✓ Echtzeit-Preislogik und technische Validierung
- ✓ Plattformdesign mit modularer, herstellerübergreifender Logik
Industrielles B2B muss den Consumer-Bereich nicht kopieren – aber von dessen Geschwindigkeit, Usability und Self-Service-Mentalität lernen. Plattformen wie ZILEX zeigen: Das ist keine Zukunftsmusik. Das ist Realität.
Die eigentliche Herausforderung ist nicht die Digitalisierung – sondern Plattformen zu bauen, die Komplexität beherrschbar machen, ohne sie zu banalisieren.
Weiterführende Links & Quellen
- McKinsey – What Is Personalization?
- Bitkom – Digitalisierung der Wirtschaft 2025
- ZVEI – Plug-and-Produce for Adaptable Factories
- Catena‑X – Open Data Ecosystems for Industry
- HBR – Industrial Firms Must Embrace Automation
- Parker, Van Alstyne & Choudary – Platform Revolution (Book)
- Kollmann – Digital Business (Springer, 8th edition, 2022)
- ZILEX: The Future of Engineering
Fallbeispiel bereitgestellt mit freundlicher Genehmigung von ZILEX. Mehr Informationen unter ZILEX.de
Zitat mit freundlicher Genehmigung von Musa Smakaj (ZILEX GmbH).
Bildnachweis: Harsamadu – Shutterstock